Ich lasse los und die Spontanität frei

Alle, Mindset | 20. Januar 2022

Auch in dieser Woche steht bei mir wieder so Einiges auf der To Do-Liste. Vorab: Ich LIEBE To Do-Listen. Sie geben mir und meinem Leben eine Struktur. Neben meiner To Do-Liste habe ich auch noch Termine im Kalender. Ich weiß also schon im Vorhinein, wie mein Tag und meine Woche wird. Ganz selten sogar ein ganzer Monat. Spätestens, wenn Letzteres eintritt, weiß ich, jetzt ist mal wieder Zeit für das vermeintlich süße Nichtstun – und sehen, was passiert. Falls etwas passiert… und aushalten, wenn eben dann tatsächlich nichts passiert.

Aushalten und doch etwas tun

Auch keinen Plan zu haben ist ein Plan

Das Aushalten fällt mir immer mal wieder schwer. Da ist diese innere Unruhe. Gedanken rund um das nächste Handeln. “Wer rastet, der rostet.”, heißt es. Faktencheck, denn so viel ist sicher: Stimmt nicht (oder die Rast war nicht ausreichend lang). Und dennoch: In der Unruhe fange ich etwas an und bringe es nicht zu Ende. Oder: Ich fange etwas an und halte mich zu lange daran auf. Asita erzählte mir kürzlich in ihrem Three Things Letter vom Ergebnis ihrer “Planlos in die Woche”-Intention und hat mich inspiriert. Mehr mit dem Grundgedanken dahinter, mal ohne Plan seine Zeit zu verbringen. Kurzerhand habe ich zuhause einen Planlos-Tag ausgerufen. Meine Tochter machte nicht gerade Luftsprünge vor Begeisterung. Klar, lebt sie doch mehr oder weniger jeden Tag planlos in den Tag, sofern nicht die Schule oder ich sie verplane. Also, am Sonntag ist es so weit… keine Termine, keine Erwartungen, kein Druck. Ich mache, worauf ich Lust habe. Allein oder gemeinsam. Im Moment, wenn dieser da ist. Ich freue mich schon! Heute frage ich mich jedoch, was hinter dem laufenden Plänemachen steht. 

Nicht nur für Ordnungsfanatiker*innen

Warum wir Pläne machen

Pläne schaffen Ordnung. Pläne lassen Vergesslichkeit gar nicht erst aufkommen. Pläne schützen uns vor Fehlern. Auslachen durch andere. Peinlichkeiten. “Achtung, gefährlich!”, schreit unser Verstand. Wir wollen uns doch wie immer schön in (Schein-)Sicherheit wiegen. Die Kontrolle behalten. Ein Grundbedürfnis. Alles andere fördert Angst, Stress, Hilflosigkeit, Ohnmacht. Lieber also planen… Das fühlt sich gut an! Wirklich? Durch unser Pläneschmieden wird unser Leben kalkulierbar, voll von Regeln und Abhängigkeiten. Starr und unflexibel. Voraussehend und… langweilig. Puh! Brauchen wir überhaupt Pläne? Ich meine ja. Wenn wir uns Ziele setzen, führen Pläne bestenfalls zum Ziel. Es besteht allerdings das Risiko, dass wir mit unseren Gewohnheiten und Routinen planen. Ist bequem, geht schnell und ist auch wieder sicher. Uns fehlt dann der Mut, Neues auszuprobieren, daran zu wachsen. Wir bewegen uns also nur noch in unseren Regeln. Und sehen nicht, was im Abseits liegt. Auf den noch unbetretenen Nebenpfaden des Lebens. Hinter der nächsten Ecke. Unter Umständen vergeben wir uns so die eine oder andere Chance, werden berechenbar, und die Chance sieht jemand anderes. Packen wir es also an und werden spontan(er)!

Ein Hoch auf die Spontanität

Raus aus der Komfortzone

Machen wir uns auf und entdecken ungewohntes Terrain. Vielleicht ist das Gras dort grüner. Die Sonne heller, die Schatten weniger. Zumindest schaffen wir uns damit neue Erfahrungen und Erkenntnisse. Wie? Lies gerne weiter für ein paar Tipps von mir:

  • Einfach mal machen! Spontanität ist eine Entscheidung. Probiere neue Wege aus, ohne lange zu überlegen, analysieren und reflektieren. Rein ins kalte Wasser – und lerne. Und wer weiß? Vielleicht ist das Wasser doch nur lauwarm.
  • Schaffe dir Freiraum! Du musst ja nicht gleich alles auf den Kopf stellen. Vielleicht ein paar Stunden ohne Plan? Ein Planlos-Tag? Am Wochenende? Fang’ in kleinen Schritten an. Es darf sich immer noch leicht anfühlen. Und unglaublich frei!
  • Weg mit den Bedenken! Mach’ dich frei vom eigenen Pessimismus oder der Schwarzmalerei anderer Menschen. Genieße die Herausforderung! Total egal, was andere denken. Und wenn du nach dem richtigen Zeitpunkt suchst; vergiss das. Den gibt es schlicht nicht. Und ein “Ja, aber…” bitte auch auch nicht.
  • Stretche deine Komfortzone! Deine Komfortzone ist dein sicherer Hafen. Wenn du jedoch immer dieselbe Umgebung, dieselben Boote und Schiffe siehst, kann das ganz schön eintönig werden. Also trau’ dich und wag’ dich ein wenig ins Meer hinein. Du musst ja nicht so weit schippern, dass du kein Land mehr siehst. Vielleicht schrubbst du auch erst einmal das Deck…
  • Sei happy im Moment! Lass’ die Vergangenheit los, die Zukunft hat noch nicht begonnen- Lebe jetzt! Höre auf den Bauch, deine Intuition. Was brauchst du gerade, um dich gut zu fühlen? 
  • Mach’ neue Erfahrungen und sammele positive Gefühle! Füll’ mit deinen neuen Erfahrungen deine Augen mit Freudentränen, spüre das warme Gefühl im Bauch und erinnere dich daran – immer und immer wieder. Dein Lächeln und Strahlen im Strahlen siehst du im Spiegel und in anderen dir gegenüber. Und wenn du einen Fehler machst? Das ist nichts Schlechtes, lerne daraus und laufe weiter.

Ich mach’ jetzt mal was Spontanes: Heute arbeite ich nicht an der To Do-Liste. Heute arbeite ich mit einer Done-Liste! Auf geht’s!

Foto von JESHOOTS.COM on Unsplash

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